· 

Aus alt wird neu - Teil I

Beim Aufräumen fällt er mir auf einmal in die Hände. Ein Silberring, 16 Jahre in meinem Besitzt, leicht verformt, angelaufen und Erinnerungen weckend.
Erinnerungen die ich lange vergraben und weggeschlossen hatte. Erinnerungen, die weh tun und Wunden wieder aufleben lassen, gepaart mit Erinnerungen an Liebe, Wertschätzung und die Hoffnung auf eine bessere, mir offen stehende Zukunft.

Hatte ich den Ring viele Jahre als Symbol für das Gute und Schöne getragen, so hatte ich ihn nach langer Zeit aus Gründen der Enttäuschung und der Resignation aus meinen Augen verbannt.
Dennoch hatte er für mich einen solch hohen emotionalen Wert, dass ich ihn sicher verwahrt und aufgeboben habe und dass ich ihm schließlich diesen Eintrag widme.

Intuitiv wusste ich, wo ich ihn „versteckt“ hatte und es war der richtige Augenblick meiner Vergangenheit, in Form des Ringes in die Augen zu sehen und mich meinem Gestern bewusst und gewollt zu stellen. 
Meine Idee? Ich würde den Ring gerne umarbeiten lassen, zu einer Halskette, um sie täglich zu tragen, zur Erinnerung. Nicht als Erinnerung an das, was mich den Ring hat verbannen lassen, sondern als Erinnerung an das, was trotz all dessen aus meinem Leben geworden ist und was ich geschafft habe.

Zu kitschig oder zu pathetisch? Vielleicht, mir egal!
Aber ich mochte den Gedanken, das Alte mit dem Neuen zu verbinden und das Vergangene anzunehmen, unabhängig davon, was morgen geschieht.
Eine Kette, als Symbol, dass aus Kaputtem etwas Schönes und Wundervolles entstehen kann ganz gleich, was vergangene Tage schreiben oder was „der Ring“ durchgemacht hat.

Wie ist das bei dir? Hast du ein Schmuckstück oder etwas anderes, das du gut weggeschlossen hast, weil die Erinnerung daran schmerzt? Etwas, das du versuchst zu vergessen, es aber auch nicht loslassen kannst? 
Was ist dein Ring oder deine Kette?
Du hast keinen solchen Gegenstand oder solch ein verblasstes Ereignis? Dann sei schlicht dankbar!

Dir kommt sofort etwas in den Kopf, was eine Kettenreaktion an Gefühlen und Gedanken auslöst? Dann trau dich, es hervorzukramen! Such dir einen stillen Moment, einen guten Freund, jemanden, der dir beisteht! Hole das Alte aus dem verborgenen Dunkel hervor, stelle es ins Licht und lasse mit etwas Zeit, Trauer und Zuversicht etwas Neues daraus entstehen!
Etwas Neues, weil du es loslässt. Etwas Neues, weil du es zu nutzen lernst oder etwas Neues, weil es über die Zeit, in der du es weggelegt hast, eine neue Bedeutung bekommen hat.

Dass du es um den Hals tragen musst, sagt keiner! Aber traue dich, einen Blick zu riskieren und dich den Dingen, die dich hindern, freudig in die Zukunft zu schauen, zu stellen. Nur so hast du sie im Griff, anstatt sie dich! Ich habe mich entschieden, meinem Ring eine neue Form zu geben. Du kannst das auch!

Marie Gabrielle  

 

-> aus alt wird neu - Teil II

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Daielle (Mittwoch, 02 Oktober 2019 00:56)

    Das Bild vom neues vermisse ich!

  • #2

    Daielle (Mittwoch, 01 Januar 2020 17:32)

    Ich vermisse Dein neuer Blog zum 01. Januar 2020!
    Bin voll Erwartungen denn es gibt noch 5 1/2 Stunden an diesen 01. Januar !